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Hoher Ruhepuls: Ab wann gefährlich? Ursachen & Behandlung | Kardiologe Regensburg

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Hoher Puls in Ruhe: Ab wann ist das gefährlich und sollte ärztlich abgeklärt werden?

Ein schneller Herzschlag kann verunsichern – besonders wenn man gerade entspannt auf dem Sofa sitzt oder im Bett liegt. Ist das noch normal oder bereits ein Grund zur Sorge? In diesem Artikel erfahren Sie, wann ein erhöhter Ruhepuls tatsächlich bedenklich wird, welche Ursachen dahinterstecken können und wie Sie angemessen reagieren sollten.

Was bedeutet ein hoher Puls in Ruhe?

Definition: Ruhepuls, Herzfrequenz und Tachykardie

Wenn wir vom Puls sprechen, meinen wir die Anzahl der Herzschläge pro Minute – medizinisch als Herzfrequenz bezeichnet. Während körperlicher Aktivität steigt diese Frequenz naturgemäß an, doch in Ruhephasen sollte sie sich in einem bestimmten Bereich einpendeln.

Von einer Tachykardie (beschleunigtem Herzschlag) sprechen Mediziner, wenn das Herz in Ruhe mehr als 100 Mal pro Minute schlägt. Diese Grenze ist allerdings nicht in Stein gemeißelt und muss im individuellen Kontext betrachtet werden.

Normbereiche: Was ist normal?

Bei gesunden Erwachsenen bewegt sich der Ruhepuls üblicherweise zwischen 60 und 80 Schlägen pro Minute. Diese Werte sind jedoch nur Orientierungspunkte, denn verschiedene Faktoren beeinflussen unseren individuellen Normalbereich. Gut trainierte Ausdauersportler haben beispielsweise oft einen Ruhepuls von unter 60, manchmal sogar unter 50 Schlägen pro Minute – was bei ihnen völlig normal ist. Kinder und Jugendliche hingegen haben naturgemäß höhere Pulsfrequenzen, und auch im fortgeschrittenen Alter kann der Ruhepuls leicht ansteigen, ohne dass eine Erkrankung vorliegt.

Wodurch schwankt der Ruhepuls?

Unser Herzschlag folgt einem natürlichen Rhythmus, der sich im Tagesverlauf und je nach Situation verändert. Morgens nach dem Aufwachen ist der Puls meist niedriger als am Abend. Emotionale Belastungen wie Stress, Angst oder Aufregung lassen das Herz schneller schlagen. Auch Schlafmangel oder zu wenig Flüssigkeit im Körper können den Puls erhöhen. Bei Fieber oder großer Hitze arbeitet das Herz ebenfalls schneller, um die Körpertemperatur zu regulieren.

Ab wann sollte ich das abklären lassen?

Schwellenwert: Ab 100/min in Ruhe wird es relevant

Ein einzelner Messwert über 100 Schlägen pro Minute ist noch kein Grund zur Beunruhigung. Wenn Ihr Herz jedoch wiederholt oder über mehrere Tage hinweg in Ruhe schneller als 100 Mal pro Minute schlägt, sollten Sie dies mit Ihrem Hausarzt besprechen. Diese anhaltende Erhöhung könnte auf ein zugrundeliegendes Problem hinweisen, das einer genaueren Untersuchung bedarf.

Warnzeichen: Diese Symptome ernst nehmen

Besondere Aufmerksamkeit ist geboten, wenn der erhöhte Puls von weiteren Beschwerden begleitet wird. Schwindel oder Benommenheit können darauf hindeuten, dass das Herz trotz schneller Frequenz nicht effektiv pumpt. Atemnot, die bereits in Ruhe oder bei leichter Anstrengung auftritt, ist ebenfalls ein wichtiges Warnsignal. Brustdruck oder Schmerzen im Brustkorb sollten immer ernst genommen werden, ebenso wie Ohnmachtsanfälle oder das Gefühl, gleich umzukippen. Auch eine ausgeprägte Erschöpfung oder deutliche Leistungsminderung in Kombination mit hohem Puls verdient ärztliche Aufmerksamkeit.

Besondere Risikokonstellationen

Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen sollten bei einem erhöhten Ruhepuls besonders wachsam sein. Dazu gehören bekannte Herzkrankheiten wie die koronare Herzkrankheit (Verengung der Herzkranzgefäße) oder eine Herzschwäche. Eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) führt typischerweise zu einem beschleunigten Herzschlag. Bei einer Blutarmut (Anämie) versucht das Herz durch schnelleres Pumpen den Sauerstoffmangel auszugleichen. Auch Infektionen mit Fieber erhöhen naturgemäß die Herzfrequenz. Bestimmte Medikamente wie abschwellende Nasensprays, Schilddrüsenhormone oder Asthmamittel können ebenfalls den Puls beschleunigen.

Notfallzeichen: Wann Sie sofort 112 rufen sollten

Es gibt Situationen, in denen keine Zeit zu verlieren ist. Wenn Ihr Puls extrem schnell ist (über 150 Schläge pro Minute) und gleichzeitig starke, anhaltende Brustschmerzen auftreten, rufen Sie sofort den Notarzt. Das Gleiche gilt bei schwerer Atemnot, Bewusstseinsverlust oder anhaltender starker Benommenheit. In solchen Fällen zählt jede Minute – zögern Sie nicht, die 112 zu wählen.

Häufige Ursachen für einen hohen Ruhepuls

Körperliche oder situative Auslöser

Unser Körper reagiert sensibel auf verschiedene Einflüsse. Emotionaler Stress, Angst oder Panikattacken können das Herz zum Rasen bringen. Akute Schmerzen jeder Art aktivieren das sympathische Nervensystem und erhöhen dadurch die Herzfrequenz. Bei Fieber oder Infekten arbeitet das Herz härter, um die Immunabwehr zu unterstützen. Flüssigkeitsmangel (Dehydrierung) macht das Blut dickflüssiger, wodurch das Herz mehr pumpen muss. Auch Hitze oder der Aufenthalt in überwärmten Räumen fordert das Herz-Kreislauf-System heraus.

Lebensstil und Stimulanzien

Viele alltägliche Substanzen beeinflussen unseren Herzschlag. Koffein aus Kaffee oder Energy-Drinks kann besonders in größeren Mengen den Puls deutlich erhöhen. Nikotin verengt die Blutgefäße und zwingt das Herz zu mehr Arbeit – das gilt auch für Passivrauchen. Übermäßiger Alkoholkonsum kann zu Herzrhythmusstörungen führen. Illegale Drogen wie Kokain oder Amphetamine treiben die Herzfrequenz massiv in die Höhe und können lebensbedrohliche Zustände auslösen.

Medizinische Ursachen

Verschiedene Erkrankungen können einen erhöhten Ruhepuls verursachen. Bei einer Schilddrüsenüberfunktion produziert die Schilddrüse zu viele Hormone, die den gesamten Stoffwechsel und damit auch das Herz beschleunigen. Bei Blutarmut versucht das Herz, den Sauerstoffmangel durch häufigeres Pumpen auszugleichen. Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern oder supraventrikuläre Tachykardien (SVT, anfallsartige Herzrasen) sind häufige Ursachen. Ein spezielles Krankheitsbild ist das posturale orthostatische Tachykardiesyndrom (POTS), bei dem der Puls beim Aufstehen unverhältnismäßig stark ansteigt.

Medikamente

Manche Arzneimittel können als Nebenwirkung den Puls erhöhen. Dazu gehören abschwellende Nasensprays oder Tabletten mit dem Wirkstoff Pseudoephedrin, Schilddrüsenhormone bei Unterfunktion, bestimmte Asthmamedikamente (Beta-2-Sympathomimetika) sowie einige Antidepressiva oder Medikamente zur Behandlung von ADHS.

Moderne Herzdiagnostik: Präzise Ursachenforschung

Innovative Untersuchungsverfahren

Die moderne Kardiologie verfügt heute über hochentwickelte Diagnoseverfahren, um die Ursachen eines erhöhten Ruhepulses präzise zu identifizieren. Hochauflösende 12-Kanal-EKGs können bereits subtile Veränderungen erkennen, die auf verschiedene Herzrhythmusstörungen hinweisen. Langzeit-EKGs über 24, 48 oder sogar 72 Stunden erfassen auch seltene oder nur zeitweise auftretende Rhythmusstörungen.

Ereignisrekorder und Telemetrie

Für Patienten mit sporadisch auftretendem Herzrasen gibt es moderne Ereignisrekorder, die über Wochen getragen werden können. Bei neueren Modellen genügt es, das Gerät bei Symptomen auf die Brust zu legen – das EKG wird automatisch übertragen. Manche Herzschrittmacher-ähnlichen Geräte können sogar unter die Haut implantiert werden und überwachen das Herz kontinuierlich über Jahre.

Spezialisierte Funktionstests

Die Kipptischuntersuchung (Tilt-Test) ist besonders wertvoll bei Verdacht auf POTS oder andere orthostatische Intoleranz-Syndrome. Dabei wird der Patient auf einem speziellen Tisch von der Liegeposition in eine aufrechte Position gebracht, während Herzfrequenz und Blutdruck kontinuierlich gemessen werden. So können abnorme Reaktionen des autonomen Nervensystems erkannt werden.

Leben in der Oberpfalz: Besondere Überlegungen

Klimatische Einflüsse in Bayern

Die Region Regensburg und Straubing bietet durch ihre Lage entlang der Donau ein besonderes Klima, das sich auf das Herz-Kreislauf-System auswirken kann. Die schwül-warmen Sommermonate entlang des Flusstals können bei empfindlichen Personen zu einer Erhöhung des Ruhepulses führen. Besonders ältere Menschen oder Patienten mit Herzerkrankungen sollten bei hoher Luftfeuchtigkeit und Temperaturen über 25°C ihre Herzfrequenz häufiger kontrollieren.

Regionale Gesundheitsressourcen

Die Oberpfalz verfügt über ein ausgezeichnetes kardiologisches Versorgungsnetz. Viele Hausarztpraxen in der Region sind mit modernen EKG-Geräten ausgestattet, und die Zusammenarbeit zwischen Hausärzten und spezialisierten Kardiologen ist eng. Für Notfälle stehen gut ausgerüstete Rettungsdienste zur Verfügung, die auch in den ländlicheren Gebieten zwischen Regensburg und Straubing schnelle Hilfe gewährleisten können.

Freizeitaktivitäten und Herzgesundheit

Die beliebten Radwege entlang der Donau oder Wanderungen im nahegelegenen Bayerischen Wald bieten ideale Möglichkeiten für herzgesundes Ausdauertraining. Regelmäßige moderate Bewegung ist eine der besten Methoden, um den Ruhepuls langfristig zu senken. Die vielen Volksfeste und geselligen Veranstaltungen in der Region sollten jedoch mit Bedacht genossen werden – übermäßiger Alkoholkonsum kann Herzrhythmusstörungen verstärken.

Selbstcheck: richtig messen und dokumentieren

So messen Sie korrekt

Die aussagekräftigste Messung erfolgt morgens nach dem Aufwachen, noch bevor Sie aufstehen. Bleiben Sie mindestens fünf Minuten ruhig sitzen oder liegen, bevor Sie mit der Messung beginnen. Legen Sie zwei Finger auf die Innenseite Ihres Handgelenks unterhalb des Daumens oder seitlich am Hals neben dem Kehlkopf. Zählen Sie die Schläge eine volle Minute lang – das gibt Ihnen nicht nur die Frequenz, sondern auch ein Gefühl für die Regelmäßigkeit des Herzschlags.

Smartwatch oder manuelle Messung?

Moderne Fitness-Tracker und Smartwatches sind praktische Helfer im Alltag und liefern oft gute Orientierungswerte. Allerdings können sie bei Bewegung, schlechter Durchblutung oder wenn der Sensor nicht optimal sitzt, ungenaue Werte anzeigen. Wenn Ihre Smartwatch ungewöhnlich hohe Werte meldet, überprüfen Sie diese durch eine manuelle Messung. Achten Sie dabei auch darauf, ob sich der Puls regelmäßig anfühlt oder ob Sie Aussetzer oder unregelmäßige Schläge spüren.

Puls-Tagebuch: Was gehört hinein?

Ein Puls-Tagebuch hilft Ihnen und Ihrem Arzt, Muster zu erkennen. Notieren Sie Zeitpunkt und Situation der Messung (zum Beispiel "morgens nach dem Aufstehen" oder "nach dem Mittagessen"). Dokumentieren Sie den gemessenen Pulswert und eventuelle Begleitsymptome wie Schwindel, Druckgefühl oder ungewöhnliche Müdigkeit. Vermerken Sie auch, ob Sie Medikamente eingenommen oder Stimulanzien wie Kaffee oder Zigaretten konsumiert haben. Mögliche Auslöser wie Stress, wenig Schlaf oder eine beginnende Erkältung sind ebenfalls wichtige Informationen.

Wann erneut messen, wann zum Arzt?

Wenn Ihr Ruhepuls wiederholt über 100 Schlägen pro Minute liegt oder Sie sich dabei unwohl fühlen, vereinbaren Sie einen Termin bei Ihrem Hausarzt. Bei akuten Notfallsymptomen wählen Sie sofort die 112.

Diagnostik in der Arztpraxis

Was passiert beim Arzt?

Der Arztbesuch beginnt mit einem ausführlichen Gespräch über Ihre Beschwerden, Vorerkrankungen und Lebensumstände (Anamnese). Bei der körperlichen Untersuchung werden Puls, Blutdruck und Atemfrequenz gemessen. Ein Ruhe-EKG (Elektrokardiogramm) zeichnet die elektrische Aktivität Ihres Herzens auf und zeigt Rhythmus und Frequenz. Bei unklaren oder wechselnden Beschwerden kann ein Langzeit-EKG über 24 bis 72 Stunden sinnvoll sein. Für seltene Ereignisse gibt es spezielle Ereignisrekorder, die Sie bei Beschwerden selbst aktivieren können.

Labor und weitere Diagnostik

Blutuntersuchungen geben Aufschluss über mögliche Ursachen. Ein Blutbild zeigt, ob eine Anämie vorliegt. Der TSH-Wert (Thyreoidea-stimulierendes Hormon) verrät, ob die Schilddrüse richtig arbeitet. Elektrolyte wie Kalium und Magnesium sowie Entzündungswerte werden ebenfalls bestimmt. Eine Echokardiografie, also ein Ultraschall des Herzens, zeigt dessen Struktur und Pumpfunktion. Bei Verdacht auf POTS führt der Arzt möglicherweise eine Kipptischuntersuchung durch, bei der Ihre Reaktion auf Lageveränderungen getestet wird.

Behandlung: Was hilft – je nach Ursache

Bei harmlosen Auslösern

Wenn Stress oder Aufregung die Ursache sind, helfen oft einfache Maßnahmen. Suchen Sie sich einen ruhigen Ort, legen Sie sich hin und konzentrieren Sie sich auf ruhige, tiefe Atemzüge. Trinken Sie ein Glas Wasser – Flüssigkeitsmangel ist eine häufig übersehene Ursache. Vermeiden Sie zusätzliche Reize wie Lärm, grelles Licht oder Hitze.

Lebensstilmaßnahmen

Langfristig profitiert Ihr Herz von regelmäßiger Bewegung. Schon moderate Ausdaueraktivitäten wie Spazierengehen, Radfahren oder Schwimmen stärken das Herz-Kreislauf-System und senken den Ruhepuls. Achten Sie auf ausreichenden und erholsamen Schlaf – sieben bis acht Stunden sind für die meisten Menschen optimal. Lernen Sie, mit Stress umzugehen, etwa durch Meditation, progressive Muskelentspannung oder Atemtechniken. Reduzieren Sie den Konsum von Koffein, Alkohol und verzichten Sie möglichst auf Nikotin.

Ärztliche Behandlungen

Die medizinische Therapie richtet sich nach der zugrundeliegenden Ursache. Eine Schilddrüsenüberfunktion wird mit speziellen Medikamenten behandelt, ein Infekt mit entsprechenden Mitteln, eine Blutarmut je nach Ursache mit Eisenpräparaten oder anderen Maßnahmen. Bei Herzrhythmusstörungen kommen verschiedene Behandlungsoptionen infrage, von Medikamenten bis zu speziellen Eingriffen. Betablocker können die Herzfrequenz senken, sollten aber nur nach ärztlicher Verordnung eingenommen werden.

Vagale Manöver – nur unter Anleitung

Bei bestimmten Formen von Herzrasen wie der supraventrikulären Tachykardie können spezielle Techniken helfen, die den Vagusnerv stimulieren und dadurch die Herzfrequenz senken. Dazu gehören bestimmte Atemtechniken oder das Eintauchen des Gesichts in kaltes Wasser. Diese Manöver sollten jedoch nur nach ärztlicher Anleitung und Einweisung durchgeführt werden.

Besondere Situationen

Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft ist ein leicht erhöhter Puls völlig normal. Das Herz muss schließlich nicht nur die Mutter, sondern auch das heranwachsende Kind mit Blut versorgen. Dennoch sollten Sie bei Unwohlsein oder sehr hohen Werten Ihren Frauenarzt informieren.

Sportler

Gut trainierte Ausdauersportler haben oft einen beeindruckend niedrigen Ruhepuls von 40 bis 50 Schlägen pro Minute. Steigt dieser plötzlich an, kann das auf Übertraining, einen beginnenden Infekt oder andere Probleme hinweisen und sollte beachtet werden.

Postinfektiöse Tachykardie oder Post-COVID

Nach Infektionskrankheiten, besonders nach COVID-19, berichten viele Menschen von einem erhöhten Ruhepuls. Dieses Phänomen bildet sich meist innerhalb einiger Wochen zurück, kann aber auch länger anhalten und sollte ärztlich begleitet werden.

Psychisch bedingte Ursachen

Stress und psychische Belastungen können erheblichen Einfluss auf die Herzfrequenz haben. Panikattacken gehen oft mit Herzrasen einher und können sehr beängstigend sein. Hier ist eine gute psychologische Betreuung in Kombination mit Entspannungstechniken oft hilfreich.

Vorbeugung und Monitoring

Ein gesunder Lebensstil ist die beste Vorbeugung gegen Herzprobleme. Trinken Sie ausreichend Wasser – mindestens 1,5 bis 2 Liter täglich, bei Hitze oder Sport entsprechend mehr. Bewegen Sie sich regelmäßig, idealerweise 150 Minuten moderate Aktivität pro Woche. Sorgen Sie für erholsamen Schlaf in einem kühlen, dunklen Schlafzimmer. Meiden Sie Energy-Drinks und übermäßigen Koffeinkonsum, verzichten Sie auf Nikotin.

Führen Sie bei Bedarf ein einfaches Pulstagebuch und kontrollieren Sie Ihren Ruhepuls regelmäßig, besonders wenn Sie zu Herzproblemen neigen. Bei wiederholt hohen Werten oder auftretenden Symptomen suchen Sie rechtzeitig ärztlichen Rat. Und vergessen Sie nie: Bei akuten Notfallzeichen ist die 112 Ihre erste Wahl.

FAQ: Häufige Fragen zum hohen Ruhepuls

Was ist ein normaler Ruhepuls bei Erwachsenen?

Ein normaler Ruhepuls liegt zwischen 60 und 80 Schlägen pro Minute. Je nach individueller Fitness und Alter kann dieser Wert aber durchaus variieren, ohne dass eine Erkrankung vorliegt.

Ist ein Ruhepuls von 100 oder 120 gefährlich?

Ein Ruhepuls von 100 Schlägen pro Minute markiert die obere Grenze des Normalbereichs und sollte beobachtet werden. Bei 120 Schlägen pro Minute in Ruhe ist eine ärztliche Abklärung dringend empfehlenswert, besonders wenn zusätzliche Symptome auftreten.

Ab wann sollte ich mit hohem Ruhepuls zum Arzt, ab wann in die Notaufnahme?

Liegt Ihr Ruhepuls wiederholt über 100 Schlägen pro Minute, vereinbaren Sie einen Termin beim Hausarzt. Bei über 150 Schlägen pro Minute in Ruhe oder bei Notfallsymptomen wie Brustschmerzen, Atemnot oder Ohnmacht rufen Sie sofort die 112.

Welche Symptome zusammen mit hohem Ruhepuls sind Warnzeichen?

Besonders ernst zu nehmen sind Brustschmerzen, Atemnot, Schwindel oder Ohnmachtsanfälle sowie extreme Erschöpfung in Kombination mit hohem Puls.

Wie zuverlässig sind Smartwatches bei der Pulsmessung?

Smartwatches liefern gute Orientierungswerte für den Alltag, sind aber nicht immer hundertprozentig genau. Bei auffälligen Werten sollten Sie manuell nachmessen und gegebenenfalls ärztlichen Rat einholen.

Können Kaffee, Energy-Drinks, Nikotin oder Medikamente den Ruhepuls erhöhen?

Ja, all diese Substanzen können die Herzfrequenz deutlich erhöhen. Koffein und Energy-Drinks wirken stimulierend, Nikotin verengt die Gefäße, und bestimmte Medikamente haben als Nebenwirkung eine Pulsbeschleunigung.

Wie messe und dokumentiere ich meinen Ruhepuls richtig?

Messen Sie morgens nach fünf Minuten Ruhe, zählen Sie die Pulsschläge eine volle Minute lang und notieren Sie den Wert zusammen mit eventuellen Symptomen, eingenommenen Medikamenten und möglichen Auslösern.

Welche Untersuchungen macht der Arzt bei dauerhaft hohem Ruhepuls?

Typischerweise werden ein EKG und eventuell ein Langzeit-EKG durchgeführt. Blutuntersuchungen klären ab, ob eine Blutarmut oder Schilddrüsenprobleme vorliegen. Ein Herzultraschall zeigt die Struktur und Funktion des Herzens. Bei speziellen Fragestellungen kommen weitere Untersuchungen wie die Kipptischuntersuchung zum Einsatz.

Kann ein hoher Ruhepuls gefährlich sein, auch wenn der Blutdruck normal ist?

Ja, ein normaler Blutdruck schließt Herzrhythmusstörungen oder andere organische Ursachen für einen hohen Puls nicht aus. Beide Werte sollten unabhängig voneinander betrachtet werden.

Hilft Magnesium oder Ausdauersport gegen einen hohen Ruhepuls?

Magnesium kann nur dann helfen, wenn tatsächlich ein Mangel vorliegt – eine Einnahme auf Verdacht ist nicht sinnvoll. Regelmäßiger Ausdauersport hingegen ist eine bewährte Methode, um langfristig den Ruhepuls zu senken und das Herz zu stärken.

Fazit

Ein erhöhter Ruhepuls ist nicht automatisch ein Grund zur Panik, sollte aber auch nicht ignoriert werden. Wenn Ihr Herz wiederholt oder anhaltend schneller als 100 Mal pro Minute in Ruhe schlägt, besonders in Kombination mit anderen Beschwerden, ist eine ärztliche Abklärung sinnvoll und wichtig.

Beobachten Sie Ihren Körper aufmerksam, führen Sie bei Bedarf ein Pulstagebuch und scheuen Sie sich nicht, ärztlichen Rat einzuholen. Bei akuten, starken Symptomen gilt immer: Lieber einmal zu oft den Notruf wählen als einmal zu wenig. Ihre Gesundheit hat oberste Priorität.

Sie bemerken wiederholt einen erhöhten Ruhepuls oder sind unsicher, ob Ihre Herzfrequenz noch im Normalbereich liegt? Vereinbaren Sie einen Termin in unserer kardiologischen Praxis in Regensburg oder Straubing. Mit modernen Diagnoseverfahren wie Langzeit-EKG, Herzultraschall und speziellen Funktionstests klären wir die Ursachen ab und finden gemeinsam den besten Weg für Ihre Herzgesundheit.

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